Der Steirische Landesverband für Bienenzucht
– ein Verband mit Tradition und Zukunft
Der Steirische Landesverband für Bienenzucht geht auf eine,
vermutlich im Februar 1863 gegründete Sektion für Bienenzucht der von
Erzherzog Johann initiierten Steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft
zurück. Präsident dieser Sektion war Anton Semlitsch, zu dieser Zeit Pfarrer in
Karlau, später in Strassgang. Aus dieser Sektion ging der am 3. November 1870
gegründete Verein zur Hebung der Bienenzucht in Steiermark hervor,
welcher recht bald in Steiermärkischer Bienenzucht-Verein umbenannt
wurde und unter diesem Namen bis zu seiner Auflösung am 1. September 1938
bestand. Im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme wurden der
Steirmärkische Bienenzucht-Verein durch die Landesfachgruppe Imker-Südmark
ersetzt. Am 15. Juni 1946 wurde schließlich der Steirische Landesverband für
Bienenzucht gegründet.
Im Jahr 1905 wurde an der Landes-Ackerbauschule Grottenhof, heute Land- und forstwirtschaftliche Fachschule Alt-Grottenhof in Graz-Wetzelsdorf, die erste Steirische Imkerschule errichtet. Das Schicksal dieser ersten imkerlichen Ausbildungsstätte ist unklar – sie dürfte aber spätestens im Jahr 1938 aufgelöst worden sein. Im Jahr 1954 wurde dann auf dem heutigen Standort in Graz-Andritz unter tatkräftiger Unterstützung der steirischen Imkerschaft mit dem Bau der Steirischen Imkerschule begonnen. Im Jahr 1965 wurde der erste Teil des heute bestehenden Hauptgebäudes errichtet. 1995 wurde dieses Haus generalsaniert und erweitert. Im Jahr 2005 entstand die bislang letzte Erweiterung der Steirischen Imkerschule. In diesem Jahr wurde die Steirische Imkerschule in „Steirisches Imkerzentrum“ umbenannt.
Der
Steirische Landesverband für Bienenzucht wurde in seiner wechselvollen
Geschichte von einer Reihe herausragender Perönlichkeiten geleitet. Unter den
bereits verstorbenen Personen haben sich Karl Ritter von Liebig (1870
bis 1912), der den Steiermärkischen Bienenzucht-Verein vom 20. Jänner 1907 bis
zu seinem frühen Tod am 29. Jänner 1912 leitete, Karl Traidl (gestorben
1940), vom 4. Dezember 1927 bis 12. März 1938 Präsident des Steiermärkischen
Bienenzucht-Vereins und Anton Katschner (1903-1983), vom 27. Februar
1951 bis 10. Jänner 1960 Präsident des Steirischen Landesverbandes für
Bienenzucht, besonders verdient gemacht. Darüber hinaus ist Josef Bretschko
(1925-1989) als erster Leiter der Steirischen Imkerschule, herausragender
Wissenschafter und Imker, der weit über die Grenzen der Steiermark hinaus
Bedeutung erlangte, zu erwähnen.